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Kulturpolitik

Haus Eifgen als private Initiative im Blickfeld der Kulturpolitik

Interkommunales Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid / Wermelskirchen 2030:

Grundlagen
Sei es die Kattwinkel’sche Fabrik, das AJZ, die Kulturinitiative Haus Eifgen, das Film Eck, das Juca, die Musikschule, das Sinfonieorchester, die Chöre, die Blasorchester etc. etc., das Spektrum an Kultureinrichtungen ist riesig, besonders im Bereich Musik. Es wird ausführlich im Interkommunalen, integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid I Wermelskirchen (IKEHK) beschrieben.
Erkennbar ist, dass die Kulturschaffenden in erster Linie über ihr besonderes, häufig ehrenamtliches Engagement die Aktivitäten nicht nur am Leben erhalten, sondern auch weiter entwickeln. Ebenso erkennbar ist, nach vielen Recherchen, dass jede(r) für sich arbeitet und die vielen Aktionen und Veranstaltungen meistens individuell umgesetzt werden. Es fehlt ein Kulturentwicklungsplan als Dach, der auch über den effizienten Einsatz von finanziellen Mitteln für festzulegende Zielgruppen Auskunft gibt und es fehlte so etwas wie ein Kulturrat, der kontinuierlich alle Kulturschaffenden an einen Tisch holt, um Ideen zu finden, Synergien auszuloten, ein Alleinstellungsmerkmal in der Region zu entwickeln.

Perspektiven
„Fehlte“, weil sich etwas bewegt und eine Kulturkonferenz im o.g. Sinn stattgefunden hat. Sie soll kontinuierlich terminiert werden. Da gerade im Bereich Musik eine besonders qualitätvolle Ausgangsbasis vorhanden ist (wie in
Burscheid auch), ist vertiefend zu überlegen, wie man dieses Thema in die Region und darüber hinaus trägt. Einmal um seiner selbst willen, zum anderen, um Wermelskirchen weithin bekannt zu machen und damit Kulturtouristen
anzulocken und, besonders wichtig, die Stadtgesellschaft zu binden und das Miteinander unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen zu stärken.
Ein mittelfristig angelegter, interkommunaler Kulturentwicklungsplan, ein interkommunales Kulturmanagement und ein alle 3 Monate tagender Kulturrat sind die Impulse für eine weiterhin qualitätvolle Kultur, die weit über die Region hinausstrahlt.

Dass die Kulturinitiative bereits seit 2016 einen alle zwei Monate tagenden „Kulturrat“ ins Leben gerufen hat (offener Künstler- und Kulturstammtisch, der nächste übrigens am 23. Juni) scheint den teuer bezahlten Beratern („nach vielen Recherchen“) ebenso wie den städtischen Dezernenten entgangen zu sein. Allerdings: eine wirkliche Zusammenarbeit und Koordination der Kulturschaffenden ist in der Tat noch nicht gelungen – insofern ist eine übergeordnete Instanz durchaus begrüßenswert.

Haus Eifgen wird gefördert?? (Aus der Presse)

https://rp-online.de/nrw/staedte/wermelskirchen/wermelskirchen-stadt-beteiligt-sich-mit-33600-euro-an-kulturprojekt_aid-51501411

„Beide Städte haben als Nachbarn ein reges soziales und kulturelles Leben. Das kulturelle Potential reicht vom Haus Eifgen über die Katt in Wermelskirchen bis zum Kultur Badehaus in Burscheid. Dazu die vielen Vereine und Initiativen in beiden Städten.“

RP-Online Artikel

Burscheid will seine Innenstadt stärken

RGA v. 10.06.2020:
Interkommunales Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept Burscheid/Wermelskirchen 2030
Kosten: rund 4,4 Millionen Euro. Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat Städtebaufördermittel in Höhe von 3,2 Millionen Euro bewilligt.

Wenig Schnittstellen

Mit dem Umbau soll zum einen Burscheids Innenstadt mehr Strahlkraft entwickeln, zum anderen aber auch eine stärker vernetzte Kulturlandschaft Burscheid und Wermelskirchen entstehen. Denn bisher gibt es zwischen den örtlichen Spielstätten – Haus der Kunst und Kulturbadehaus in Burscheid, Haus Eifgen in Wermelskirchen – wenig Schnittstellen.

Ein interkommunales Kultur- und Veranstaltungsmanagement bzw. ein Kulturentwicklungsplan für beide Städte soll das ändern. Sein Aufbau soll quasi mit dem Umbau des Haus der Kunst einhergehen. Für dieses interkommunale Kulturmanagement soll es ab 2021 sogar eine eigene Stelle geben, die Programm und Finanzen koordiniert und steuert. Das Kulturmanagement ist zunächst auf drei Jahre befristet, soll nach erster Expertise rund 240 000 Euro kosten und dem entsprechend gefördert werden. Einen Antrag sollen Burscheid und Wermelskirchen bei der Bezirksregierung einreichen.

Diskussion

Nicht nur in diesen Pressemitteilungen, auch in den Konzepten der Stadtentwicklung wird unsere Arbeit und unser Haus gerne als Leuchtturm der Kulturlandschaft dargestellt, ja sogar Investoren (“Eifgen-Häuser”) werden auf Synergien mit uns als Investitionsanreiz hingewiesen.

Im äußersten Südosten grenzen Eifgen – das ehemalige Freibad und die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des ehemaligen Wasserwerks und des ehemaligen Maschinistenhauses an. Diese insgesamt große Bedeutung des gesamten Areals für die Stadtgesellschaft und die Region in puncto Sport, Naherholung I Gesundheit soll sich darin wiederfinden, dass es zusammen mit der Wiederbelebung des Bereichs „Eifgen“ durch Tourismus, Bildung, Unternehmenskultur als Regionaleprojekt angemeldet wird.

Integriertes Entwicklungs und Handlungskonzept Wermelskirchen Innenstadt 2030

Da stellt sich die Frage, invwieweit und ab wann wir in Gespräche mit Investoren eingebunden werden und wie sich der Naturschutz mit diesen “Synergieangeboten” vertragen wird (laute Musik z.B. in unserem Biergarten hat die Umweltschutzbehörde untersagt, weil die Fauna und die Erholungssuchenden unten am Eifgenbach dadurch gestört werden). Wünscheswert ist, dass unser Vorstand zu der Besetzung des interkommunalen Kulturmanagements, vor allem zur Entwicklung gemeinsamer Kulturkonzepte, gehört wird, bevor in externe Berater investiert wird.

Gemeinsam mit dem in der regionalen Musikszene sehr bedeutsamen Haus Eifgen können hier Synergien entstehen, die das gesamte Areal angrenzend an das ehemalige Freibad zu einem kulturellen und regionalen Anziehungspunkt machen. Die Talachse Eifgen / Wermelskirchen soll ihrer identitätstiftenden Rolle dauerhaft gerecht bleiben.”

Exposé Investorenauswahlverfahren Eifgen 8, Eifgen 9 der Stadt Wermelskirchen, April 2020